Kroatien
/ Raslina
Lage
Raslina liegt in Kroatien; in Kroatien liegt es in seiner südlichsten
Region, Dalmatien. In Dalmatien liegt Raslina zum einen an der Adria
– was durchaus nicht für ganz Dalmatien gilt, wie mancher
denkt. An der Adria-Küste Dalmatiens liegt Raslina grob gesehen
in der Mitte, genau genommen im nördlichen Teil der Mitte.
Von der Hauptstadt von Kroatien, Zagreb, und von der südlichsten
größeren Stadt von Kroatien, Dubrovnik, liegt Raslina
ungefähr gleich weit entfernt. Man könnte also sagen,
dass Raslina in der Mitte von Kroatien liegt. Wenn dies auch geografisch
nicht haargenau stimmt, so liegt Raslina doch mit Sicherheit im
Herzen von Kroatien.
Gleich nebenan; Sibenik
So ruhig Raslina liegt, so verkehrsgünstig liegt
es zugleich, denn am Rand von Raslina beginnt eine größere
Verbindungsstraße. Im Auto sind es schlappe 10 Minuten nach
Sibenik – kommen Sie zu Hause schneller zur Arbeit? Machen
wir also ein paar Ausflüge von Raslina aus! Es lohnt sich,
die Altstadt von Sibenik, dieser ältesten authentisch kroatischen
Adriastadt zu erwandern.
Sie ist direkt in die Felsspitze einer Landzunge in der breiten,
beständig ruhig strömenden Mündung der Krka gebaut.
Wie es an solchen Orten ist, können Sie auch hier selbst entscheiden,
ob Sie noch Ufer oder schon Küste sagen. Wie gesagt, können
Sie sich hier von ihrem Badewasser aus Raslina aus dem Prokljana-See
verabschieden. Allerdings
herrscht hier auch Segler-Tourismus mit all seinen Seiten, die Sie
vielleicht mögen oder lieber meiden, wie etwa waghalsiges Steilküsten-Bungee.
In der Stadt Sibenik selbst werden Sie aber dennoch, wie den authentischen
traditionellen Markt, auch in Kroatien einheimische Kultur finden,
wenn Sie Lust haben, ein wenig herumzuspazieren.
Konobas werden sie schon auch finden, sicher nicht so preisgünstig
wie in Raslina, aber durchaus mit authentischer Küche und fangfrischem
Fisch auf dem Tisch. Übrigens kann man am Rande eines solchen
Spaziergangs ein ganz ungewöhnliches Urlaubserlebnis einfangen:
Eine alte Kirche bringt ihren Besucher zum Lachen. Die aus dem 15.
Jh. stammende St. Jakob-Kathedrale enthält unter Anderem Skulpturen
71 menschlicher Häupter. Wer etwas genauer hinsieht, wird feststellen:
Sie sind extrem karikaturesk und realistisch zugleich. Es heißt,
es seien die Zerrbilder jener Bürger der Sadt, die dem Künstler
ihren Obolus verweigerten. Solch Unterlassung kann einen also für
Jahrhunderte zum Spottbild machen.
Sibenik ist der Ideale Ausgangspunkt für Ausflüge per
Schiff über die Adria auf die Inselgruppe namens Kornaten.
In der Sommersaison sollten Sie so einen Ausflug, aber frühzeitig
planen und am Besten am Vorabend schon vorbereiten. An den Fährschiffen
bilden sich oft schon zu früher Stunde lange Warteschlangen.
http://www.ziegler-sailing.com/
Westlich, die Kornaten
Eine sehr reizvolle Alternative dazu ist es, von Sibenik aus einfach
einen entspannten Tagestörn durch die Kornaten zu unternehmen.
Viele, viele Inseln sind der Küste auf dem Seeweg zwischen
Sibenik und den Kornaten vorgelagert. Hohe See ist also in der ohnehin
eher ruhigen oberen Adria nicht zu befürchten.
Schön ist es, hier langsam unterwegs zu sein. Die Kornaten
werden von unzähligen, kleinen Inseln gebildet, viele von ihnen
vollkommen naturbelassen. Waren sie schon prähistorisch besiedelt,
in der Antike und im Spätmittelalter umkämpft und wurde
auf ihnen schließlich noch Schafzucht probiert, so sind die
Kornaten jetzt die Menschen los – jedenfalls gibt es niemand
mehr, der das ganze Jahr über auf einer der vielen Inseln wohnt,
auch wenn hier und da noch extensiv Ölbäume und Wein bewirtschaftet
werden.
Ist die Adria ohnehin schon unfassbar blau, so ist sie hier noch
blauer. Sie sollten vor allem nach unten blicken: Die völlig
unberührte Meeresflora und vor allem die ebenso unangetastete
Meeresfauna bieten Ihnen das als Safari-Erlebnis, was Sie sonst
im Aquarium finden.
Südlich, die Inseln Hvar und Brac
Brac
Machen wir mal etwas ganz anderes: Von Sibenik aus fahren schnell
mal nach Split - etwa 80 Kilometer - und von da können wir
regelmäßig mit der Fähre, auch mit Autofähren,
oder in der Sommersaison mit superschnellen Katamaranen auf weiter
südlich gelegene, größere Adria-Inseln von Kroatien
fahren: Zum Beispiel nach Brac. Brac ist die der
Fläche nach größte Insel vor der Küste Dalmatiens.
Zugleich liegt auf ihr die höchste Erhebung der Adria, der
Vidova Gora mit 778 Metern. Sie können mit dem Auto hinauffahren,
brauchen aber auch keine Bergsteiger-Ausbildung, um auf einem vorbildlich
ausgewiesenen, sicheren Wanderpfad den Gipfel zu erklimmen. Mit
der Beschreibung der Aussicht wollen wir hier gar nicht anfangen,
sie würde nur Spott auf uns ziehen. Eine Warnung müssen
wir Ihnen aber geben: Auch hier droht ein Déjà-vu,
fallen Sie nicht um, es liegt nicht an der - allerdings exquisiten-
Mischung aus Höhen- und Seeluft. Sie werden sich vor Ihrer
Reise nach Raslina über Kroatien mehr oder weniger informiert
haben. Und selbst wenn weniger, ist unwahrscheinlich, dass Ihnen
ein Foto dabei nicht begegnet ist: Das eines Strandes, der eine
sehr lange, überraschend spitz zulaufende Landzunge in die
Adria von Kroatien bildet. Kaum ein Katalog, kaum eine Netzseite
über Kroatien als Reiseziel, die nicht irgendwo ein Foto davon
zeigen. Und von Vidova Gora aus gesehen werden Sie staunen, dass
an diesen Fotos nicht groß mit Objektiveinstellungen, besonderen
Perspektiven oder Pixelprogrammen gearbeitet worden ist. Vielmehr
werden Sie sehen, dass in Wirklichkeit der Strand von Zlatni Rat,
für den der Name Land-Zunge hätte erfunden werden müssen,
wenn es ihn nicht schon gegeben hätte, noch viel beeindruckender
aussieht als fotografiert: 300 Meter weit reicht sie ins Meer. Obwohl
er ein Kies- und kein Sandstrand ist, ist dieser Strand im Sommer
extrem besucht mit dem entsprechenden Strandurlauber-Treiben. Zwar
kann man in den Pinienwäldern, die in gewissem Abstand zur
Küste gedeihen, etwas Schatten finden, in den Windschatten
des Strandtourismus kommt man so aber nicht. Wer's mag, kann es
natürlich auch genießen. Ruhiger geht es am felsigen
Teil der Küste zu.
Dort wird aber auch gern aufs Textil verzichtet - wer's mag, kann
auch das genießen. In Lovrecina an der Nordküste der
Insel liegt sehr einsam ihr einziger Sandstrand. Auch die Brac südlich
vorgelagerte Insel Hvar ist uns eine Überfahrt
wert.
Hvar
Die Wetterstatistik zeichnet sie als den Ort der Adriaküste
von Kroatien mit der höchsten Zahl an Sonnenstunden im Jahr
aus. Hier sind die Strände oft einsam und schön, aber
auch nur über klippige Felsen zu erreichen. Die ganze Insel
ist geprägt vom Lavendelanbau. Die sanfte Farbe der Felder
und vor allem der überall den Meereswind zusätzlich würzende
Geruch machen schon das bloße Verweilen sehr angenehm. Wie
schon bei unserer Anfahrt auf der Fähre, genießen wir
auch nach dem Ablegen den Blick auf die Inselhauptstadt Hvar und
ihre sehenswerte Promenade.
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Die Stadt Hvar ist inzwischen allerdings auch ein Pflaster für
die Leute mit den Diamanten unter den Schuhsohlen – gegen
Abend findet ein großes Schaulaufen der platzenden Portemonnaies
statt. Schlecht aussehen muss so etwas ja nicht.
Noch mal westlich, der Ort Vodice
Fahren wir mal in die andere Richtung. Kaum weiter als
nach Sibenik haben wir es nach Vodice: etwa 15 Kilometer. Hier
herrscht Hochbetrieb des Strandtourismus in allen seinen bunten
Farben und vielseitigen Formen. Sie können alle möglichen
Arten von Booten leihen, Raften, Wasserski und überhaupt
Wassersport ohne Limit betreiben.
Das kann, vielleicht besonders für die Kinder, eine angenehme,
mit Sicherheit deutliche Abwechslung von der Ruhe in Raslina sein.
Östlich, herrlicher Skradin, gleich vor den "Krka"
Wasserfällen
Machen wir uns wieder in eine ganz andere Richtung: nach Osten
- zu etwas ganz anderem auf den Weg: Direkt gegenüber von
Raslina liegt am Prokljana-See Skradin, das wir von Raslina aus
mit dem Schiff erreichen können. Von Skradin aus fahren wir,
wenn wir wollen ebenfalls per Schiff weiter nach Osten, stromaufwärts
der Krka, ihrem Oberlauf entgegen. Ihr Wasser stammt aus dem kargen
Karst, aus dem es schnell abfließt und deswegen frisch wie
Quellwasser ist. Der ganze Fluss Krka ist seit über 20 Jahren
Nationalpark. Südlich des Prokljana-Sees bildet sie einen
berühmten und beeindruckenden Canyon, bevor sie in die Adria
mündet, von dem hier schon die Rede war. Aber auch ihr Oberlauf
bildet immer wieder Schluchten. Die Krka hat 7 Wasserfälle.
Zu Recht berühmt ist der Skradinski buk. Er geht über
800 Meter Länge des Flusses und knapp 46 Höhenmeter
herab. Dabei bildet er 17 kleinere Wasserfälle und die Krka
wird hier bis zu 400 Meter breit. An gar nicht wenigen Stellen
kann man es ruhig wagen, unter dem Wasserfall wie im Dschungelbuch
zu baden – oder besser: zu duschen. Scheint die Sonne drauf,
wird alles auch noch regenbogenfarben. Ob man das zu ganz außerordentlicher
Foto-Romantik nutzt oder einfach nur zusammen mit der subtropischen
Vegetation auf sich wirken lässt, das bleibe Ihnen überlassen.
Aber auch der Ausgangspunkt dieses Ausflugs, Skradin, das wir
mit dem Schiff oder Segelboot von Raslina aus erreicht haben,
lohnt das Verweilen, oder ist, wie Sie mögen, auch schon
alleine einen Tagesausflug wert. Es ist deutlich größer
als Raslina und schon seit über 3000 Jahren besiedelt. Das
zeigt auch, dass die einzigartige Süßwasser- und Meerwassermischung
des Prokljana-Sees immer schon für die Aquakultur reizvoll
war. Die Innenstadt aus lauter kleinen, verwinkelten Gassen ist
ein spannender Ort zum Flanieren. Und natürlich ist auch
hier ganz besonders gut Fisch essen gehen.
Das Nachbardorf Zaton
Auf dem Weg nach Sibenik, aber auch auf dem Wasserweg können
wir Zaton erreichen. Herrlich hier!
Ein mittelkleiner Ort mit guter Infrastruktur für Urlauber,
lecker Café und hier haben wir, nicht weit von unserem
Haus in Raslina, eine besondere Gelegenheit: In der Bucht von
Sibenik, also in den Ausläufern der Mündung der Krka
und zugleich fast in der offenen Adria zu baden. Doch das dicke
Ende kommt zum Schluss.
Nochmal südlich: Römische Kaiser in Split und
Trogir
Wir sind bereits ins auch nur 80 Kilometer entfernte Split gefahren,
aber zunächst erst einmal nur, um dort eine Fähre zu
nehmen. Split ist die zweitgrößte Stadt in Kroatien.
Wer gerne Städte erkundet, kann hier Baudenkmäler aus
allen bekannten Epochen entdecken, in einer engen Altstadt und
auf einer großzügigen Uferpromenade sich ergehen.
Aber lesen Sie es ruhig zwei mal, wir haben Verständnis,
wenn Sie es nicht sofort glauben: Split war Anfang des 4. Jahrhunderts
Alterssitz des römischen Kaisers. Vom Sklaven zum Kaiser
aufgestiegen, gab er das Amt ab und zog sich freiwillig in seine
Heimatstadt, das heutige Split zurück. Der Palast, den er
sich dort errichtet hatte, war so riesig, dass heute weite Teile
der Altstadt von Split sich mitten in den Resten seiner Mauern
befinden. Also: Schon römische Kaiser haben sich in Kroatien,
genauer: In Mitteldalmatien, keine 100 Kilometer von Raslina entfernt
zur Ruhe gesetzt, und das im Wortsinn: Um ihre Ruhe zu haben vom
römischen Reich. Machen Sie es doch mal wie der römische
Kaiser, es muss ja nicht für den ganzen Rest des Lebens sein.
Und nehmen Sie nicht das große Split, sondern Raslina, das
als Ortschaft ungefähr ziemlich so sein dürfte wie der
Ort, den Kaiser Diokletian vorfand, als er entschied, sich dort
seinen Palast zu bauen.
Kleiner aber vielleicht noch schoener, liegt vor Split die kleine
Hafenstadt Trogir. Nicht ohne Grund Weltkulturerbe der UNESCO,
liegt der alte Stadtkern auf einer Insel und ist nur über
malerische Brückchen erreichbar. Kamera laden und schnell
da hin!
Im Norden, Zadar
Machen wir uns von Raslina aus auf den Weg zu einem anderen Stadtausflug.
Diesmal dem Küstenverlauf entlang in nördlicher Richtung
erreichen wir schon nach gut 60 km Zadar, nach dem Richtung Süden
liegenden Split die zweitgrößte Stadt Dalmatiens. Dass
Zadar in Spätmittelalter und früher Neuzeit erst als
Hauptstadt des venezianischen Machtbereichs Venedig beherrschte,
und dann umgekehrt über viele Jahrhunderte von Venedig beherrscht
wurde, aber eine gefährliche Konkurrentin um die Vorherrschaft
blieb, merkt man der Stadt, die auch später noch im italienischen
Einfluss gedieh, bis heute sehr an: Besonders in der sehr sehenswerten
Altstadt, die kulturell und architektonisch außerordentlich
italienisch geprägt ist: Eine angenehm überraschende
Abwechslung. Spektakulär aber macht die Altstadt Zadars ihre
geografische Lage. Sie ist auf einen kleinen Vorsprung des Festlands
in die Adria hinein gebaut teils noch von mittelalterlicher Befestigung
umfasst. Wählen Sie zwischen zwei Zugängen zur Altstadt,
der eine ist nicht weniger eindrucksvoll als der andere –
auf völlig verschiedene Weise. Eine filigrane, moderne Fußgängerbrücke
über die Adria ist eine Option. Wird Ihnen leicht schwindlig
oder sind Sie mehr an architektonischen Perlen der Geschichte
interessiert, ist der Landzugang durch einen 500 Jahre alten Torbogen
die andere Option. Er ist gerahmt von ebenso alten Skulpturen
von Kuhköpfen – lachen Sie erst, wenn sie es sehen.
So ist die Altstadt Zadars ein ganz eigenständiger Komplex.
Sie können zwischen unzähligen Cafés und Konobas
wählen, auch hier wird Ihnen der nachhaltige Einfluss italienischer
gastronomischer Kultur mitten in Kroatien auffallen. Die gastronomische
Kultur Zadars und das öffentliche Stadtleben sind auch deswegen
so vielfältig ausgeprägt und lebhaft, weil die Stadt
sehr von ihren zahlreichen Studenten belebt wird und eine insgesamt
sehr junge Bevölkerung hat.
Auf die Uferpromenade werden wir Sie nicht eigens hinweisen müssen,
es wird Sie schon ganz von selbst dorthin ziehen, so leichten
Schrittes lässt es sich dort promenieren. Sie ist in jüngster
Zeit neu gestaltet worden. Einzigartig ist die Wasserorgel: Eine
kunstvolle Installation erlaubt es Ihnen, dem Wasser, das uns
in Raslina und auf jedem unserer Ausflüge in vom wilden Canyon
bis zum stillen Binnensee stets in unterschiedlicher Weise begleitet
hat, an der offenen Adria in komponierten Harmonien zu lauschen.
oben I
Willkommen in Raslina
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